Die Zeit seit dem Erholungsaufenthalt würde ich aus gesundheitlicher Perspektive heraus als turbulent bezeichnen. Zunächst stellte sich eine deutliche Entspannung und Verbesserung ein, die ich vor allem auf die große Erleichterung und Freude darüber wieder zu Hause zu sein zurückführe.
Die Feiertage habe ich ganz gut überstanden (meiner Meinung nach insbesondere durch die konsequente Zuckerabstinenz), aber danach kam wieder eine unruhigere Zeit für meinen Körper. Zunächst war für einenhalb Wochen viel Liegen angesagt, weil die Fatigue sich wiedermal insbesondere in meinen Beinen ausbreitete. Danach kam eine Phase, in der die Erschöpfung deutlich weniger wurde, aber dafür meine Nerven angeschlagen waren. Dazu kamen im Körper herumwandernde kurzfristige Entzündungsschmerzen (Hals, Nase, Augen, Blase, etc).
Auf diese wirklich sehr unangenehmen zwei Wochen folgten fünf Tage ein absolutes Highlight. Ich wachte auf und das Körpergefühl war - und blieb auch den ganzen Tag über - eines, das schon verdammt nahe an gesund herankam. Das hat sehr viel Hoffnung und Kraft gegeben. Jetzt hat es sich wieder ein bissi runtergependelt. Aber ich bin zufrieden.
Auf der Bell-Skala würde ich mich an schlechten Tagen bei 40, an guten Tagen zwischen 50 und 60 einstufen. Ich habe das Gefühl, dass ich auf alle gesundheitlichen Schwankungen schon recht wirkungsvoll reagieren kann. Ingwer, wenn der Hals kratzt, Cranberry für die Blase, Baldrian für die Nerven und Unmengen an Ruhe und Rasten für die Fatigue. Ich bin nach diesen vielen Monaten mit der Erkrankung in eine neue Form der Akzeptanz gekommen. Ich recherchiere jetzt nicht mehr wie wild. Ich möchte der Krankheit nicht mehr Raum als notwendig in meinem Leben geben. Ich lebe so gesund, wie noch nie. Ich gehe früh schlafen, ich meide Stress und ernähre mich frisch und vitaminreich. Meine Wirkstoffeinnahme ist mittlerweile in einer feinabgestimmten perfekten Balance für mich. Richtig schlimme Schmerzen habe ich zum Glück nicht, dafür bin ich sehr dankbar. Auch meine kognitiven Fähigkeiten sind weiterhin halbwegs erhalten geblieben. Ich genieße das Leben in den Facetten, die gerade möglich sind.
Danke für die vielen interessanten, lehrreichen und “nachvollziehbaren” Einblicke in deine Post/Long-Covid Erfahrung. Ich werde mir erlauben, das ein und andere für mich heraus zu picken (Bad Ischl werde ich lassen 😁). Beste Grüße und beste Genesung!